Holm Friebe & Sascha Lobo im Zakk. Gut 50 Leute im Publikum. Der Vortrag zum „Buch.“:https://www.whistleblog.net/2006/10/13/ich-nenne-das-gute-arbeit/
Das Buch ermuntert zur selbstständigen Arbeit. Statt Profitmaximierung als Priorität: Selbstbestimmte, würdevolle und befriedigende Beschäftigung. Die (nicht mehr ganz so) neuen elektronischen Mittel nutzen, um sich eine Existenz (eher „Subsistenz“:http://de.wikipedia.org/wiki/Subsistenz) aufzubauen. Dazu an dieser Stelle nicht mehr – selber lesen ! Ich bin übrigens mit Klappentext-Verfasser „Peter Glaser“:http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Glaser einer Meinung:
„Eine wundervolle Analyse von etwas Ununtersuchbarem: Den Grundstoffen einer Alchemie des 21. Jahrhunderts nämlich, die versucht, Arbeit in Glück zu verwandeln; in etwas, das man Arbyte nennen könnte. (…) Dieses Buch ist hypermodern, jeder sollte es lesen !“
Zurück zur Lesung:
Die durchaus eloquent und dialektisch geschult argumentierenden Autoren fielen sich gelegentlich ins Wort und man konnte sich nicht sicher sein, ob das Teil der Show war oder die Jungs sich durch die permanente Nähe auf einer Lesetour gegenseitig auf die Nerven gehen. Bei der Anschlussdiskussion konnte sich „Siggi Becker“:http://www.siggibecker.de/blog/ ein „Banal !“ in Bezug auf das von Sascha Lobo erdachte Buzzword „Digitale Bohème“ nicht verkneifen. Sascha verteidgte sich wacker, man wurde aber das Gefühl nicht los, das die Argumentation bei den einen offene Türen einrennt, bei den anderen auf ewiges Unverständnis stößt. Und da ist das Problem:
An wen wendet sich das Buch ? Widerholt gefragt von „Rainald Schückens.“:http://www.schueckens.net/
Meine Frage: Wollt Ihr die „Generation Praktikum“ (vor dem „Prekariat“:http://de.wikipedia.org/wiki/Prekariat) retten ?
Antwort von Sascha: Ja.
Aha. Und wie ?
Zum Beispiel durch eine Ausweitung der Künstlersozialkasse. (Jetzt Künstlersozialversicherung.)
Oha !
Dazu bemerkte flüsternd Sitznachbar Erik, dass dieselbe sich doch letztendlich aus den Beiträgen festangestellter vulgo „abhängig“ Beschäftigter finanziert.
(Und somit ein Legitimationsproblem auftritt …) Hierzu die „Wikipedia“:http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstlersozialkasse und ein Artikel aus der „Brandeins.“:http://www.brandeins.de/home/inhalt_detail.asp?id=2081&wh=K%FCnstlersozialkasse&MenuID=130&MagID=76&sid=su801291181607241707
Andere beschlich die Ahnung, dass hier mal wieder Berlin-zentrisch gedacht wurde und nur eine elaborierte Version des Berlintypischen Lebenstils an die Frau/ den Mann gebracht werden soll. Und das in Düsseldorf.
Ein Abend, der mehr Fragen aufwurf als Antworten gab. Und das ist gut so.
„Der Bürger wünscht sich die Kunst üppig und das Leben asketisch; umgekehrt wäre es besser.“
Adorno, Ästhetische Theorie
Foto : Holm & Sascha vor einem „Photo“:http://www.flickr.com/photos/ih8gates/sets/444219/ zur Illustration einer eher absurden Variante selbstbestimmter Arbeit …
Buchtipp: Jochen Hörisch’s 2003er „Adorno-Remix“:http://www.amazon.de/gibt-ein-richtiges-Leben-falschen/dp/3518414917/sr=8-11/qid=1161774333/ref=sr_1_11/303-3088609-5656217?ie=UTF8&s=books „Es gibt (k)ein richtiges Leben im falschen“
Beispiele für den Einfluss des Duos: „Richard Florida“:http://www.cap-lmu.de/fgz/reviews/38.php wird jetzt Pflichtlektüre bei den Beschäftigten des Berliner Senats … (sagte Sascha Lobo)
Beispiele für selbstbestimmte „Arbeit“:https://www.whistleblog.net/2006/09/12/wundersame-warenwelt/ der neueren Art in Düsseldorf.