Aus einem verlassen Flügel des Krankenhauses dringt eine einsame Bluesharp durch den Spalt des auf Kipp gestellten Fensters in mein blutwarmes Ohr … Wär schön, würde meine Stimmung aufhellen. Aber auch das Surren der A46 hat seinen Reiz.
Meine Operation wurde heute zwei mal abgesagt. Gestern abend hieß es noch, morgen nicht, daher bekam ich Frühstück. Was anschließend eine junge, aber irgendwie arg verkrampfte Ärztin verwirrte, dich mich in den OP schieben wollte. Dann eben später. Also erst mal 6 Stunden nichts mehr zu sich nehmen. Früher Nachmittag, Auftritt Professor. „Hmm, hat sich ja nicht verbessert. Aber auch nicht verschlechtert.“ (Nicht meine Wunde, die Diagnose ist eine klarer Fall von mentaler Idiopathie – Danke, Herr Manfred Lütz) Laut den ärztlichen Sprechfunkgeräten hatte der Helikopter gerade wieder frisches Unfallfleisch gebracht – morgendlichem Glatteis geschuldet. Also wird das heute eher nix mehr mit der OP. Schlauch wieder rein in meinen organischen, blutverkrusteten USB- Anschluss. Antibiotika ( welche Errreger ? frage ich mich besorgt – siehe erstes Krankenhausposting) geladen. Mit einem für eine Infusion interressantem Bug: Übler Geschmack. Damit schmeckt selbst der Fraß hier nach etwas. Etwas üblem.
Aber es gab auch schöne Augenblicke. Meine Lieblingscrevette hat mir Kuchen gebacken. Und mich von einem Überraschungsbesuch – Ex-Krankenschwester und Medizinmann – wirklich überraschen lassen. Die tschechische Medizin ist genommen. Ich hab mich echt gefreut.
liebe Grüße aus Kölle und v.a. Gute Besserung!