Erich Kästner 1956 über sein „Stück“:https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Die_Schule_der_Diktatoren „Die Schule der Diktatoren“
Dieses Buch ist ein Theaterstück, und zwar, wollte man es etikettieren, eine Haupt- und Staatsaktion. Eine blutig burleske Diktatur wird durch eine tugendhafte Rebellion beseitigt. Dann wird der Rebell ermordet, und die nächste Diktatur etabliert sich. Er war für sie nur das Vehikel. Er war ihr Trojanischer Esel. – Zwei Regierungen waren gestürzt, und beide nach den klassischen Regeln des Staatsstreichs. Doch zu den alten gesellen sich neue Methoden. Auch der Bürgerkrieg kennt moderne Waffen. Sprach früher ein Tribun zu fünftausend Männern, so sprach er zu fünftausend Männern. Spricht er heute zu zehn Millionen, so spricht er entweder zu zehn Millionen oder, wenn in der Tonkabine an einem Kopf gedreht wird, zu niemandem. Er ist besiegt und weiß es nicht. Er glaubt zu leben und ist tot.
Die Technik des Statsstreichs hat mit dem Staatsstreich der Technik zu rechnen.
Dieses Buch ist ein Theaterstück und hat ein Anliegen. Der Plan ist zwanzig Jahre alt, das Anliegen älter und das Thema, leider, nicht veraltet. Es gibt chronische Aktualitäten.
Von diesem klarsichtigen Autor wurden übrigens bekannterweise im 3.Reich Bücher verbrannt. Weniger bekannt ist:
1965 fand in Düsseldorf eine weitere Bücherverbrennung seiner Werke statt – organisiert vom „Evangelischen Jugendbund für entschiedenes Christentum“.
Ein ewiges TRUISM: Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Dikatur auf.
Für erhellendes LESEN, auch unsere Gegenwart 2011 betreffend, empfehle ich „Das grosse Erich Kästner Buch“:http://www.amazon.de/Das-Gro%C3%9Fe-Erich-K%C3%A4stner-Buch/dp/3855359458/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1298996574&sr=1-1